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1340. November 13. Frankenstein (geg.).

den dreitzehenden tag Nouembris.

Bolcko (II) [Grotefend, Stammt. IV, 6], Herzog i. Schles., Herr v. Fürstenberg u. Münsterberg, bek., daß er zu seinem u. seines ganzen Geschlechts Seelenheil alle Geldschatzungen, jährl. Getreide- u. Geldzinsen, gemeinen u. sonderlichen Fuhren, Steuern u. Renten, die ihm oder seinen Erben von den 3 zinsbaren Ruten Acker des Pfarrers zu Beerwalde (Bärwalde, Kr. Münsterberg) "im Oberdorff am Viehewege auf der seiten, da die Kirche stehet, gelegen" gebühren, der Kirche zu Bärwalde zur Ehre des heil. Johannes d. Täufers, in dessen Namen diese Kirche erbaut worden ist, wieder zurückgegeben hat. Der Hzg bevollmächtigt die jeweiligen Kirchenväter der Bärwalder Kirche, diese 3 Ruten Acker für die gen. Einkünfte derselben mit allen u. jeden fürstlichen Gerechtigkeiten kraft dieses Briefes zu "vorsetzen" (verpachten).

Z.: Jacob v. Trentsch (Trentschin), Stiefbruder des Hzgs [Wertner, Genealogische Forschungen, Selbstverlag 1902, S. 6 ff., stellt fest, daß der nur in dieser Urk. bezeugte Jakob v. T. nicht Bolkos II. Stiefbruder, sondern sein Stiefsohn gewesen sein muß. Die Verwechselung ist wahrscheinlich auf Henel (Chronicon ducatus Munsterbergensis bei Sommersberg, Script. rer. Siles. I, 159) zurückzuführen, insofern das lateinische Original entweder schlecht gelesen oder schlecht übersetzt wurde. Der in Reg. 6086 u. Reg. 6250 genannte Matheus v. T. u. der hier erwähnte Jakob waren also Brüder], Peregrin v. Peterswalde, Johann Budaw, Peczko v. Siffridisdorf (Seifersdorf, Kr. Reichenbach), Casimir (?), Jonig (Friczco?) [Vgl. Schles. Reg. 5297] Talowicz (jedenfalls = Tadelwitz, Kr. Frankenstein) u. Petrus, hzgl. Kanzlern. Schreiber.


Bresl. Staatsarch. Rep. 135, Hs D 368a (Urkk. über die Güter im Münsterbergschen u. Frankensteinschen), pag. 664. Deutsche Übersetzung des verloren gegangenen lat. Originals u. Eintragung aus dem 16. Jahrh.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.